Für einige ist dies die Jahreszeit, in der die Angelsaison zu Ende geht, aber für mich beginnt das Angeljahr jetzt. Ich liebe es, im Wind in den Poldern herum zu streunen und die Natur um mich herum zu genießen. Heute war es ein echter Herbsttag: wolkig, mit ziemlich viel Wind, hin und wieder ein Schauer und ab und zu etwas Sonne. Vielleicht noch etwas zu warm, aber die Anzeichen, dass der Herbst im Anmarsch ist, sind deutlich erkennbar.
Mein Zielfisch, aber das kann man schon erahnen, wenn es um Herbst und Polder geht, ist natürlich der Hecht. Aufgrund des etwas stärkeren Windes, entschied ich mich heute für die Guideline Elevation in Schnurklasse 9. Wenn weniger Wind ist, reicht eine 7er oder 8er in den Poldern normalerweise aus. Die Rute hat eine Länge von 9 Fuß und das ist praktisch, denn es hilft dabei über und entlang der Schilfkragen zu werfen. Als Schnur zu dieser Rute fische ich eine Airflo Sniper Pike Streamer Intermediate. Diese Schnur sinkt schön gleichmäßig, auch durch die noch im Wasser herumtreibende Pflanzenreste. Aufgrund der Sinkgeschwindigkeit kann man den Streamer schnell führen, mit dem Vorteil, dass man richtig schön sehen kann, wie der Hecht den Streamer angreift. Apropos Streamer: ich fische ein frisch gebundenes, weißes synthetisches Modell auf einem Ahrex TP 610 Haken in Größe 6/0.
Es braucht nur wenige Würfe und der erste Hecht hängt am anderen Ende der Schnur. Mit der Elevation ein Genuss den Fisch zu drillen. Schnell ein Foto und dann wieder ab ins Wasser.
Nach einigen weiteren Würfen, erreiche ich eine kleine Brücke. Ein echter Hotspot im Winter. Ich verfehle einen Anbiss, werfe schnell noch mal neu an und verfehle den Anbiss wieder. Streamerwechsel. Andere Farbe, aber ohne Erfolg. Okay, weiter geht es. Das ist es, was das Hechtangeln so attraktiv macht. Manchmal Erfolg, manchmal nicht, aber Anbisse sind jederzeit gut fürs Selbstvertrauen und geben einen richtigen Adrenalinschub. Es vergeht eine Weile, bis die nächste Attacke kommt. Ein tapferes Hechtlein, welches schnell wieder in sein Element zurück gesetzt wird. Dann ist erstmal für eine Stunde Ruhe. Auch andere Muster führen nicht zum gewünschten Erfolg. Zeit für eine Pause, was Essen, eine Tasse Kaffee am Auto und weiter geht es.
Ich fische an dieser Wetering (Wetterung/Graben) nun in der anderen Richtung und schon schnell macht es Bums in der Rute. Dieser Hecht hat sich richtig schön in den Ahrex Haken festgebissen und bietet ordentlich paroli. Nach eine tollen Kampf kommt der Hecht jedoch in Reichweite. Während des Hechtangelns, trage ich immer eine Wathose. Somit kann ich mich schnell ins Wasser gleiten lassen und den Hecht per Kiemengriff mit der Hand landen. Ein schöner Fisch, den ich schnell ablichte, bevor er wieder schwimmen darf.
Beim Releasen kurz an den Schwanz gepackt, bis der Fisch von sich aus mit einem Sprint das Weite sucht.
Ich setze meine Tour fort. Werfen, strippen, mal schnell, mal langsam. Es ist immer ein Erkunden, was am Besten funktioniert. Durch den Mittag gibt es jede Menge Aktion. Einige Anbisse verfehle ich, mancher Fisch bleibt hängen. Ein herrlicher Tag, mit 7 Hechten auf dem Konto und einfach Zeit zum Genießen!
Bis bald!
Bram