Die Meerforelle… ein Fisch der süchtig macht!

Objekt der Begierde... die Meerforelle.

Objekt der Begierde... die Meerforelle.

Ein Gastbeitrag von Christoph Kleinbusch

Vor langer Zeit fing bei mir die Leidenschaft für die Meerforelle mal ganz harmlos an. Es ergab sich, dass ich während eines Urlaubs in meiner alten Heimat, dem Niederrhein, auf einer Geburtstagsparty war. Dort sprach mich ein befreundeter Angler an, ob ich, der zu dem Zeitpunkt beruflich in Hamburg wohnte, schon mal auf Meerforelle los war……Nein, ich war es nicht, aber mein Interesse war geweckt.

Nach meinem Urlaub fing ich an Informationen zu sammeln. Es dauerte gar nicht lange und ich stand das erste Mal in der Ostsee und versuchte meine erste Mefo an den Haken zu bekommen.
Zur damaligen Zeit war ich ein reiner Spinnangler……aber so sehr ich mich auch bemühte, an dem Tag fing ich keine Forelle.
Auch bei meinen nächsten 7 Versuchen ging ich leer aus und so langsam gab ich die Hoffnung auf. Wie es der Zufall so wollte, lernte ich bei einem Kunden während meiner beruflichen Tätigkeit einen anderen Angler kennen, welcher zwar viel mit der Brandungsrute unterwegs war, aber auf Mefo auch ein absoluter Neuling war. Wir verstanden uns prächtig und verabredeten uns zu einem gemeinsamen Termin. Der Kollege führte mich an eine Stelle, welche ich alleine niemals besucht hätte, da mir die Stelle viel zu sandig erschien. Ich wollte ihm nicht zu nahe treten, und erhob keinen Einspruch, bereitete mich allerdings innerlich bereits auf einen weiteren Mefo Schneidertag vor…..ich sollte mich aber sehr täuschen……

Eine Erfolgsversprechende Stelle...?

Eine Erfolgsversprechende Stelle...?

Es dauerte keine 30 Minuten, und der Kollege konnte seine erste Meerforelle landen….ich selber konnte weitere 15 Minuten später meine erste Meerforelle landen. Insgesamt hatten wir an dem Tag 5 Meerforellen und 9 Dorsche, wobei ich mit 3 Mefos und 5 Dorschen einen Super Tag hatte. Nach diesem Tag war es um mich geschehen, die Leidenschaft Meerforelle hatte mich gepackt! Zu meiner Zeit in Hamburg gab es danach fast kein Wochenende in der Hauptsaison, wo ich nicht am Wasser zu finden war….Das Wetter spielte bei mir keine Rolle……Auch anglerischer Besuch aus meiner alten Heimat blieb von dieser „Sucht Meerforelle“ nicht verschont. Als ein Freund zu einem Angelwochenende kam, ging es auf die Meerforelle. Für Stefan war es das erste Mal auf diesen Fisch. Entsprechend der Wetterlage wählte ich einen Strand auf Fehmarn, wo Stefan tatsächlich nach nur zwei Stunden angeln, seine erste Mefo landen konnte. Nun war es auch bei Ihm soweit: der nächste „Infizierte der Meerforelle“…..

Was geht heute besser: Spinn- oder Fliegenrute?

Was geht heute besser: Spinn- oder Fliegenrute?

Nach einigen Jahren in Hamburg, verschlug es mich beruflich in eine andere Gegend,  aber die Sucht auf Mefo zu fischen blieb.
Mindestens zwei Mal im Jahr geht es für uns an die Küste um unserer Sucht zu frönen…..
Irgendwann stellte ich fest, dass mir das Spinnangeln auf Meerforelle nicht ausreicht, sondern ich wollte mich in der Disziplin Meerforelle mit der Fliege versuchen….. Nun war es nicht so, dass es für uns nicht schon schwer genug war auf Mefo zu fischen: wir mussten für unsere Touren Urlaub nehmen, wir mussten unsere Unterkunft organisieren und brauchten auch noch Glück mit dem Wetter. Hinzu kam dann auch die Weite der Ostsee und ein Fisch der schon so manchen Angler zur Verzweiflung brachte… Ich erinnere mich da an eine Ebay Anzeige wo einer nach drei erfolglosen Jahren ohne Fisch und Biss sein gesamtes Mefo Equipment verkaufte!
Man muss dazu sagen, dass ich bis zu dieser Entscheidung mit der Fliegenfischerei nichts zu tun hatte. Nun Stand als erstes auf dem Programm Rute, Rolle und Köder zu erwerben. Ich aus meiner Sicht muss sagen, der Einstieg in die Fliegenfischerei war für mich nicht leicht, daher war ich froh eine, gebrauchte „Combo“ zu ergattern, die von der Zusammenstellung passte. Die Übergabe  erfolgte am Wasser und ich machte mich motiviert ans Werk. Die Forellen waren in Reichweite der Fliegenrute (zumindest bei einem der damit umgehen kann) aber ich konnte an dem Tag aufgrund meiner schlechten Wurftechnik keinen Fisch erbeuten.
Trotz dieser Niederlage, ließ ich mich nicht von meinem Vorhaben abbringen. Zuhause ging es ans Werfen üben, verschiedene Schnüre und Schussköpfe wurden ausprobiert und die Technik verbessert.

Ein fängiges Muster.

Ein fängiges Muster.

Während der nächsten Trips ging die Fliegenrute immer mit, aber meistens fischte ich die Spinnrute. Meine Forellen fing ich in dieser Zeit natürlich nur mit der Spinnrute.
Irgendwann im Herbst ging es für uns eine Woche nach Dänemark. Für diese Tour nahm ich mir vor, dieses Mal  die Fliegenrute zu meiner „primären“ Rute werden zu lassen und die Spinnrute sollte nur dann zum Einsatz kommen, wenn es gar nicht anders ging.
Meine Mitstreiter, allesamt reine Spinnangler (mit einer Ausnahme, der auch ab und zu die Fliegenrute in die Hand nahm) meinten, dass ich ja eh bald, sobald sie Fische fingen und ich nicht schnell wieder auf die Spinnrute wechseln würde. Was soll ich sagen, nach dem ersten Tag konnte ich zwei Meerforellen für mich verbuchen, die Spinnangler hatten keinen Fisch! Für den Rest der Woche gab es für mich kein Halten, ich musste nur an einem einzigen Tag aufgrund der Wetterverhältnisse zur Spinnrute greifen. Insgesamt war es eine sehr gute Woche und für mich heißt es seitdem „Flyfishing First“…..
Ich für meinen Teil kann nur sagen, dass Fliegenfischen mein anglerisches Verhalten grundlegend verändert hat und ich möchte diese Art des Angelns nicht mehr missen.
Das Fischen auf die Meerforelle ist eine spannende, aber auch anstrengende Angelei. Hier liegen Lust und Frust eng beieinander. So war es zum Beispiel im letzten Jahr, dass wir unsere Tour für den späten März ansetzten, in der Hoffnung (es war ein langer kalter Winter) das sich das Wasser schon etwas aufgewärmt hatte. Leider wollte das Wetter nicht so wie wir. Nach einer kurzen Wärmeperiode von einer Woche, folgte ein Winter Einbruch mit Frost und stürmischen Winden. Während der ersten Tage konnten wir nicht einen Biss verzeichnen und das Fischen gestaltete sich mehr als schwierig.

Erfolg zur frühen Stunde.

Erfolg zur frühen Stunde.

So ergab es sich, dass wir unsere Tour verkürzten und am letzten Tag dann noch in einer geschützten Bucht auf dem Rückweg die Routen schwingen wollten. In der Bucht konnten wir dann noch insgesamt 5 Forellen erwischen…..
Ich kann nur jeden ermutigen, es auf die Meerforelle zu versuchen. Der Fisch ist kampfstark und verlangt einem ordentlich was ab. Einmal geweckt, geht die Sucht nicht mehr weg!

Die Meerforellenfischerei, bei jedem Wetter eine Herausforderung.

Die Meerforellenfischerei, bei jedem Wetter eine Herausforderung.

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