Eine Zahl… 288. Ist dies der 288. Beitrag in diesem Blog? Nein, es ist Beitrag 151. Und was bedeutet Neuanfang? Gute Frage! Was soll das alles bedeuten? Ich erkläre es Euch…
Ob Ihr es glaubt oder nicht… satte 288 Tage sind vergangen, seitdem ein letzter Beitrag in diesem Blog erschien. Pfui! Ich möchte auch gar nicht nach Ausreden und Entschuldigungen suchen, es hat einfach alles nicht gepasst. Dafür gibt es viele Gründe, aber die werde ich hier ganz bestimmt nicht alle nennen. Fakt ist, dass die letzten 6 Wochen mir gezeigt haben, dass es Zeit wird den Blog wieder zu beleben. Gerade um Ostern herum, das ist ja das Fest der Auferstehung – wie zutreffend -, wurde mir bewusst, wie wichtig unser Hobby, gerade in Zeiten der „Krise“ ist. Und wie viel Bedarf nach Informationen, sei es in Form von Produktinformationen, Ratschläge, aber auch „Entertainment“, es gibt. Dazu später mehr.
Die momentane Situation verlangt viel von uns allen. Klar, die Pandemie ist eine sehr unangenehme Angelegenheit und ich denke, dass es uns noch sehr lange begleiten wird. Andererseits ist es eine Zeit des Bewusstwerdens und für viele auch – wohl oder übel – eine Zeit des Entschleunigens. Klarheit zu bekommen, wie angreifbar wir sind für Ereignisse, die wir auf keinerlei Weise beeinflussen können, außer sie mit Respekt und den nötigen Vorsorgemaßnahmen zu begegnen. Klarheit auch darüber zu bekommen, was im Leben wirklich wichtig ist. Nein, ich meine jetzt nicht, dass das Fliegenfischen das wichtigste auf Erden ist. Aber Gesundheit, Familie und kostbare Zeit mit einander zu verbringen, das ist es schon. Gerade jetzt, wo wir gezwungen sind, einige Gänge zurück zu schalten, hat man Zeit für Dinge, die man sonst nicht oder wenig hat. So kann man bei allem Ärger, die uns die Situation bereitet, auch positives der Situation abgewinnen.
Ich nehme jetzt mal meine beiden Jungs als Beispiel. Seit Mitte März haben die Schulen zu, Unterricht kommt über E-Mail oder Onlineportale, der eine oder andere Lehrer schafft es Unterricht über Skype zu geben. Die übliche Kontakt im Sportverein, die Fußballspiele am Wochenende, treffen und spielen mit Altersgenossen… Fehlanzeige.
Auch Opa und Oma sind – mit Hinblick auf das Risiko zurecht – unerwünscht.
Und dann… einige Zeit geht es einigermaßen, aber irgendwann fällt denen doch die Decke auf dem Kopf. „Papa, können wir mal wieder Angeln gehen…?“
Nun muss Papa – leider – auch einige Gänge zurück schalten. Laden zu, Kinder zuhause, Partner ebenfalls im Home Office, ein gute Planung ist gefragt, aber es bleibt auch etwas mehr Zeit. „Na klar, können wir Angeln gehen.“ Da es für die beiden Jungs schon ein wenig länger her ist, kommt der Practicaster aus dem Schrank und wird im Garten fleißig geübt. Die Schnüre werden präpariert, die Fliegendosen auf Vordermann gebracht. Kann los gehen! Die Fahrt zum Wasser, ein Genuss. Endlich mal Zeit in Ruhe zu quatschen…

Nimmt die Jugend mit raus!
Ich nehme immer nur einen meiner Jungs mit. Noch sind die Fähigkeiten nicht ausreichend genug und ich möchte den beiden meine volle Aufmerksamkeit widmen. Gottseidank akzeptieren sie das und gibt es keinen Neid, wer als erster mit Papa mal ans Wasser fahren darf.
Es ist die erste Tour in der neuen Saison. Sozusagen ein Neuanfang. Herbst und Winter haben ihre Spuren hinterlassen. Einige Stellen haben sich komplett verändert, die Fischerei ist nicht einfach. Die Freude, weder beim Sohn noch bei Papa, ist dafür nicht geringer, die Herausforderung dafür größer. Das Leuchten in den Augen ist groß, als die ersten Forellen ihren Weg zur Hand finden. Nicht zum Kescher, dafür sind sie nicht groß genug, aber Fisch ist Fisch und mein 8-jähriger Sohn freut sich ein Loch im Bauch beim Anblick einer 25er Forelle. Echt, das ist besser als Playstation, Fernsehen, Tablet und allen anderen elektronischen Geräten, die heutzutage maßgeblich die Freizeit der Jugendlichen bestimmen, zusammen. Und für mich…? Ich bin einfach stolz, wenn ich sehe, wie der Knirps sich in der Natur zurecht findet, mit welcher Selbstverständlichkeit er die Fische – mit nassen Händen – vorsichtig in ihrem Element zurück setzt und die Zeit am Wasser genießt. Wie wir beide die gemeinsame Zeit am Wasser genießen. Ein toller Nachmittag. Auf Neudeutsch: Quality Time.
Aufgrund der Kontaktsperre trifft man sich nicht mehr mit Freunden, die Kontakte werden übers Telefon und digitale Medien aufrecht erhalten. Eine Woche vor Ostern… eine WhatsApp von Robert. „Hey, Lust am Karfreitag fischen zu gehen?“ Klar. Bin dabei. Und so machen wir uns auf den Weg an die Ahr, wie wir es jedes Jahr einige Male machen. Man darf sich ja mit einer Person treffen und so sind wir gemeinsam einen Tag unterwegs. Am Wasser hält man den Mindestabstand ja sehr einfach ein ;-). Das Wetter ist herrlich, der Pegelstand stimmt. Erster Wurf… BÄÄÄM! Eine herrlich gepunktete Bachforelle steigt ein. Gar nicht mal klein.
Die nächsten 2 Würfe bringen 2 weitere Fische. Wie toll ist das denn?! Weiter stromauf kann auch Robert einige Forellen verhaften. Es wird ein rundum gelungener Tag. Bach- und Regenbogenforellen an Nymphe und Streamer, ein starker Döbel ist auch noch mit dabei. Der Höhepunkt ist eine tolle Äsche für Robert, die wir vor der Kamera schnell festhalten und beim zurücksetzen noch in bewegten Bildern festhalten. Gemeinsame Freude ist doppelte Freude und man weiß die gemeinsame Zeit am Wasser um zu mehr zu schätzen. Und es lenkt für einen Tag mal ab von den aktuellen Herausforderungen, die es zu bewältigen gibt.
So geht es momentan immer noch vielen von uns. In den letzten Wochen erhielt ich viele Anrufe und E-Mails mit der Bitte um Informationen, Ratschläge und Tipps. Die Besucherzahlen des Blogs zeigen mir auch, wenn auch 288 Tage nichts neues erschienen ist, dass es Bedarf an Ablenkung gibt. Ein Grund mehr hier wieder aktiv zu werden. Der eine oder andere hat vielleicht auch schon gesehen, dass wir wieder einige Bindevideos in unserem YouTube Kanal hinzugefügt haben. Zum Beispiel einer Copper John Nymphe:
Und es werden in nächster Zeit weitere Videos folgen, die wir auch hier im Blog mit Euch teilen werden. Für den Blog gibt es mehr oder weniger auch einen Neuanfang. Denn wenn wir eins aus den Kontakten der letzten Zeit gelernt haben, ist es das Informationsbedürfnis vieler Fliegenfischer. Ausführliche Informationen, die wir über unseren Webshop nicht vermitteln können, aber die hier im Blog durchaus einen Platz finden werden. Dabei kann es sich um Produktvorstellungen handeln, Binde- und Praxistipps, und vieles mehr. Seid also gespannt, bald geht es hier wieder weiter!
Bleibt alle gesund und zum Abschluss noch einen Muntermacher…