Ja,ja, ich habe noch was nachzuholen, aber diesen Bericht muss ich einfach noch schreiben. Anfang Juni habe ich mit meiner Familie Urlaub gemacht in den Bayerischen Alpen, besser gesagt in Ruhpolding. Wir hatten uns auf einen Bauernhof einquartiert und haben 10 Tage lang die Schönheit dieser Region genossen.
Als meine Lebensgefährtin im Februar meinte, wir sollten da mal Urlaub machen, war ich schnell genug dabei die Fischwasser ausfindig zu machen.
Durch Ruhpolding fließen die Weiße Traun und die Urschlauer Ache, aber leider Gottes, ist es nur Hotelgästen des Ortnerhofs gestattet hier zu fischen, also musste ich auf der Suche nach andere Möglichkeiten. Die waren schnell gefunden. Die Firma Rudi Heger bietet nämlich Tageskarten für Strecken an Weiße, Rote und Deutsche Traun an.
Ich vereinbarte „Ausgang“ für 2 Tage und reservierte Mitte Mai meine Karten für Weiße Traun und Deutsche Traun.
Dank der guten Tipps des Herrn Blaschke, war meine Fliegenbox prall gefüllt mit – hoffentlich – fängigen Fliegen. Der Tag an der Weißen Traun fiel wortwörtlich ins Wasser, da so gegen halb 5 ein Gewitter aufzog mit unglaublich viel Regen und Hagel. Noch bevor die Fische richtig aktiv wurden, saß ich schon wieder inaktiv im Auto auf dem Weg zum Bauernhof und sah wie sich der Wasserstand innerhalb von einer Stunde ca. 30cm erhöhte.
Okay, shit happens.
Dann eben die Deutsche Traun. Strahlend blauer Himmel, 27 Grad, nicht gerade optimal, aber ich konnte es auch nicht ändern. Nachdem meine Lieben mich an der Brücke in Empfing rausgelassen hatten, lief ich erst mal stromab Richtung Streckenanfang „Panzerfurt“. Ein strammer Spaziergang von 20 Minuten und danach erstmal observieren. Wenig Insekten in der Luft, aber regelmäßige Aktivität an der Wasseroberfläche, ließen hoffen auf den einen oder anderen Fisch. Eine 16er BWO ans 14er Vorfach geknüpft (dünner darf man nicht) und ab der Grenze stromauf. Nach einer guten Viertelstunde der erste Biss und direkt tollen Widerstand. Eine Bachforelle hatte die BWO genommen und beschäftigte mich erst mal 10 Minuten, bis ich sie endlich im Kescher landen konnte. Eine richtige Schönheit, 44cm lang und ich dachte nur, der Tag hätte schlechter anfangen können.
Ein weiterer Fisch folgte, und dann war erst mal Ruhe im Karton. Nicht, dass es keine Fische gibt, ich habe unglaubliche viele (und gute) Fische gesehen, aber ab der Mittagszeit wurde die Nahrungsaufnahme erst mal eingestellt. Egal was ich versuchte, es ging nichts mehr. Nicht, dass ich nicht vorgewarnt war, denn man hatte mir schon gesagt, dass die Abendzeit die bessere ist, aber gar nichts zu sehen…
Nun gut, Wetter und Umgebung waren toll, ich guckte mir die eine oder andere Stelle aus und arbeitete mich langsam vor, bis ich um 17 Uhr wieder an der Brücke in Empfing zurück war und eine kleine Pause einlegte. Nun ging es weiter stromauf Richtung Streckenende am Viadukt in Traunstein.
Ich hatte des öfteren die Fliege gewechselt und hatte nun eine Para Hopper Olive in Hakengröße 10 angeknüpft. Die ersten Steinfliegen waren nämlich da, und ich hatte zwar keine wirklichen Steinfliegen in der Dose, aber diese Fliegen könnten es auch tun. Zumindest von der Größe.
Und dann… als hätte man einen Schalter umgelegt, ging die Party los. Ein Anbiss folgte dem nächsten, Bachforellen und Regenbogenforellen wechselten sich ab und ich erlebte einen wahnsinnig tollen Abend mit einer 56er Regenbogenforelle als Belohnung (die ich leider nicht fotografieren konnte, da ich diesen Fisch mit der Hand landen musste weil sie nicht in den Kescher passte…).In jedem Gumpen standen 3 bis 4 Fische, gut ernährt, kampfstark… einfach toller Sport. Von der Para Hopper Olive hatte ich nur 3 Stück in der Fliegenbox und mit dem Letzten (Bild folgt noch) habe ich es dann bis zum Klingeln des Handys geschafft, als meine Holde mir mitteilte, sie sei unterwegs um mich abzuholen. Da war es halb neun, war ich 30 Fische weiter, die Fliege komplett zerfleddert, und der Abendsprung hatte noch nicht mal angefangen! Wunderbar. Bedingt durch den warmen Frühling und die niedrigen Wasserstände, war Ende Mai / Anfang Juni die Fischerei an der Traun mit der Trockenfliege besonders erfolgreich. Es ist zwar nicht günstig hier zu fischen, aber man bekommt für sein Geld ordentlich was geboten. Ich habe es auf jeden Fall nicht bereut.