33 Stunden Birresborner Kyll

Die Kyll bei Birresborn - Bild: Marco Reisen

Die Kyll bei Birresborn - Bild: Marco Reisen

Na ja, wenn man die Fahrtzeit abzieht, sind es eigentlich nur 28 Stunden gewesen, aber 33  hört sich irgendwie besser an.
Ein spontaner Entschluss, das Wetter stabil, kein Regen in Sicht, müssten optimale Bedingungen für 2 schöne Tage am Wasser sein. Vater ließ es sich auch nicht 2 Mal sagen, und auch Rudy wollte sich am Freitag Abend zu uns gesellen.
Gesagt, getan. Ein Anruf bei Hermann von der Kleinen Villa am Turm und schon ging es Freitag Mittag los. Nachdem ich bei Facebook einen Satz gepostet hatte „Ab in die Eifel“, kam schon schnell von Marco Reisen („Der Fliegenbinder“) eine Antwort, wohin die Reise denn gehe. Birresborn. „Ich finde Euch“. Die Fahrt war problemlos und nachdem wir unsere Angelscheine geholt hatten, ging es direkt an die Kyll, denn diese war unser Ziel. Wir entschieden uns für den unteren Teil von Los 3. Kaum waren wir da, da erschien auch Marco mit seinem Motorrad und Kamera (tolle Aufnahmen von Bachforellen und Döbel hat er bei Facebook eingestellt). Er überreichte mir dann auch noch einige Fliegen die er mit Polish Quills gebunden hat, aber ich habe mich nicht getraut sie zu fischen, bzw. habe noch was anderes damit vor. An dieser Stelle trotzdem noch mal: Danke, Marco!

Das Wochenende könnte schlechter anfangen... - Bild: Marco Reisen

Das Wochenende könnte schlechter anfangen... - Bild: Marco Reisen

Schon schnell machten wir einige Fische aus und los ging es. Ich entschied mich an die Untergrenze der Strecke zu gehen und fand hier ein Paar abwechslungsreiche Stellen. Ich konnte einige richtig schöne Forellen ausmachen (bis 50 cm) in einem ca. 15 Meter langen Pool mit einer Tiefe bis ca. 1,50 Meter, aber trotz gezielter Würfe, wollten diese irgendwie nicht an den Haken gehen. Die Kyll ist in diesem Bereich ungefähr 7 bis 10 Meter breit und wie schon gesagt sehr abwechslungsreich. Ich wollte unbedingt mit der Trockenfliege fischen und konnte einige nette Fische zum Anbiss  verführen, die jeweils eine Adams, BWO und Blue Dun nicht widerstehen konnten. Aber… die Fische waren heikel. Und auch Vater musste zusehen wie die Fliege einfach oft ignoriert wurde. Eine 12er Spitze war anscheinend zu dick… Mal schauen wie es morgen weiter geht.

Eine kampfstarke BaFo aus der Kyll - Bild: Jan Pieter Aben

Eine kampfstarke BaFo aus der Kyll - Bild: Jan Pieter Aben

Auf der Terrasse sinnierten wir ein wenig weiter. Ist es wirklich die Spitze? Nehmen die Fische eher Aufsteiger? Usw. Auch Rudy war mittlerweile angekommen und bei ein Paar Gläser vom bekanntesten Eifeler Nationalgetränk – nein, nicht Gerolsteiner 😉 – ließen wir den Abend gemütlich ausklingen.

Samstag Morgen entschieden wir uns dann Los 2 zu fischen. Eine Strecke die ich noch gar nicht kannte, die aber landschaftlich auch sehr schön und abwechslungsreich ist. Ob Ihr es glaubt oder nicht: das Angeln ist zwar wichtig, aber die Natur um mich herum fasziniert mich genau so sehr und das alleine ist ein Grund so richtig zu genießen. In den Sträuchern am Ufer saßen gefühlte Millionen kleiner Sedges, man brauchte nur einen Ast streifen und man stand in einer Wolke… Die Sedges gehörten jedoch wohl nicht zu der bevorzugten Nahrung.

Pirschen in herrlicher Umgebung - Bild: Rudy van Duijnhoven

Pirschen in herrlicher Umgebung - Bild: Rudy van Duijnhoven

Ich blieb stur bei meinen Trockenfliegen und probierte durch den Tag die halbe Dose… Wiederum stellte sich heraus, dass die „Klassiker“ wie Adams, BWO, Blue Dun und diesmal auch die Peute, die Fische zum Steigen brachten. Aber… nicht in großen Massen. Und trotz 10er Vorfach hatte ich so richtig Arbeit einige Fische an den Haken zu bringen. Vater ging es etwas besser, aber das wichtigste für mich war am Wasser zu sein und mal eben die Seele frei zu werfen.
Außerdem hatten wir Gelegenheit wieder einige Materialien zu testen. Ich bin mittlerweile total begeistert von den verdrallten Vorfächern, die ich seit längerem im Einsatz habe. Am Ende mit einem Vorfachring versehen und ich muss nur noch ein Stück Mono oder Fluorocarbon anknüpfen. Die Kurzversion hat richtig tolle Abrolleigenschaften und es hilft enorm bei üppigem Uferbewuchs und überhängende Äste.

Rudy im oberen Streckenabschnitt von Los 2 - Bild: Jan Pieter Aben

Rudy im oberen Streckenabschnitt von Los 2 - Bild: Jan Pieter Aben

Anders dagegen verging es Rudy, der mit der Nymphe fischte und so 15 Eifelforellen ergattern konnte (dazu aber in einem anderen Beitrag noch mal mehr).

Fazit: die Kyll bleibt für mich jederzeit ein Reiseziel. Auch wenn ich vielleicht nicht so viel gefangen habe, was ich eher meiner Dickköpfigkeit zuschreibe, ist der Fischbestand sehr gut. Wir konnten Bach- und Regenbogenforellen sehen und landen, auch viele Döbel tümmeln sich auf dieser Strecke herum. Äschen habe ich leider nicht gesehen, aber die werde ich bestimmt im Herbst noch mal befischen. Für die Tageskarten zahlt man nicht zuviel, 16 Euro sind absolut vertretbar, dafür steht einem ja auch einiges an Strecke zur Verfügung. Fortsetzung folgt also…

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