Aland auf der Fliege

In einem der letzten Beiträge, wurde schon das Video von Erik de Noorman zum Thema aufsteigender Aland gezeigt. Ich habe mich dann ein wenig mehr mit dem Thema auseinander gesetzt, weil dieser Laichzug ein besonderes Phänomen ist: Natürlich kann man Alande auch in anderen Jahreszeiten befischen, aber diese „Saisoneröffnung“ ist für viele Fliegenfischer doch etwas besonderes.

André Miegies, der kürzlich einen Bindeworkshop zum Thema Frühlingsfliegen (u.a. auch für Aland) durchführte, kennt sich mit dem Thema bestens aus und hat für den Blog einige Kerninfos verfasst.

Hier sein Beitrag:
Der Aland ist eine rheophile Fischart, liebt also strömende Gewässer. Zum Ende des Herbstes sammeln sich die Alande in den unteren Flussläufen kleinerer Flüssen und Bächen, die in größeren Gewässern münden. Zum Ende des Winters bilden sich große Schwärme und ziehen die Alande zum Laichen in die Flüsse und Bäche. Alande brauchen zum Laichen fließendes Wasser und bevorzugt mit einer Temperatur von ca. 8 Grad. Das Ganze findet in den Monaten März bis Mai statt. Das Laichgeschäft findet an Stellen statt, wo die Fließgeschwindigkeit nicht mehr als 0,5 Meter pro Sekunde beträgt und die Eier werden auf einer Tiefe von 0,5 bis 2 Meter abgesetzt. Alande sind nicht sehr wählerisch, wo sie ihre Eier absetzen. Es kann ein sauberer Sandboden, aber auch zwischen Pflanzen, Steine, Kies oder ähnliches sein. Wenn die Alande also im Frühling losziehen, werden die Chancen einen zu fangen auch größer! Die Alande schwimmen stromaufwärts und halten an Stellen, wo ein Seitenbach oder –Fluss ausmündet, oder wo sie von einem Wehr gestoppt werden. Das sind also genau die Stellen wo man angeln sollte. Die Fliegen, die hier zum Einsatz kommen, sind oft dicke, schwarze Nymphen mit einem roten Schwanz!

Schwarze Nymphen mit rotem Schwanz

Schwarze Nymphen mit rotem Schwanz

Etwas später lohnt es sich große, schwarze Nassfliegen einzusetzen, oft in Kombination mit einer Nymphe. Die Nymphe wird als Spitzenfliege gefischt und ca. 30 Zentimeter oberhalb befindet sich dann die Nassfliege an einer Seitenschnur (Dropper).

Schwarze Nassfliege

Schwarze Nassfliege

Nach dem Laichgeschäft ist es kurz ruhig und ziehen die Alande wieder zu ihrem Sommerdomizil, nämlich die großen Flüsse und Seen. Das Angeln gestaltet sich hier etwas anders. Es wird jetzt Richtung Ufer geangelt (also watend) und die Fliege wird an Ufersteine platziert und mit kurzen Zügen eingeholt. Auch bei dieser Methode wird mit zwei Fliegen gefischt. Dabei ist eine Nassfliege mit einem Körper aus Silbertinsel mein absoluter Favorit!

Spitze im Sommer: Nassfliege mit Silbertinsel

Spitze im Sommer: Nassfliege mit Silbertinsel

Zwischen den Buhnen in den Flüssen steht oft nur wenig Wasser. Hier bilden sich Wasserpflanzen und tolle Stellen wo sich Insekte, aber auch kleine Fische, aufhalten und tja… die werden von den Alanden nicht verschmäht ;). Am Besten man fischt an den Pflanzen entlang, aber auch mitten durch. An richtig sonnigen Tagen, hat man sogar die Möglichkeit mit einer Trockenfliege erfolgreich zu sein.

Das Fischen mit der Fliege auf Aland ist also eine spannende Angelegenheit . Dabei gilt es die Stellen zu suchen, wo man sie antreffen kann. Das erfordert ein wenig Recherche, aber ist das Leben nicht eine große Entdeckungsreise?!

Viel Erfolg!
André Miegies

 

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