Vor einigen Wochen las ich eine Aussage eines Guides, woran ich letzten Samstag schmunzelnd wieder denken musste: „Die meisten Angler, die ich am Wasser begleite, bringen Ruten mit, die nicht zu ihrem Wurfstil passen…“
Es ist etwas, was ich auch schon öfters beobachtet habe. Natürlich: ein Fliegenfischer kann sich mit der Zeit an einer Rute gewöhnen und lernen damit umzugehen. Das heißt aber nicht, dass man zwangsweise auch von den Eigenschaften der Rute profitieren kann. Passt der Wurfstil nicht zur Rute, wird es richtige Arbeit… sollte es aber nicht, oder?
Gründe für so einen „Fehlkauf“ gibt es zuhauf: Empfehlungen von Kollegen, aus dem Internet, aus den sozialen Medien, Markenaffinität, neue technologische Entwicklungen und natürlich auch der Preis. Die Auswahl ist groß und das ist auch gut so. Aber Fakt ist, dass die einzig richtige Rute diejenige ist, die zum Wurfstil und zum Zielfisch, bzw. Einsatzgebiet des Anglers passt. Da sind wir uns hoffentlich einig.
Die Rute ist nicht der einzige Aspekt. Auch die Schnur muss passen. Wie bei den Ruten, ist es bei den Schnüren. Große Auswahl vieler Marken, viele Einsatzzwecke, unterschiedlichste Preisklassen… man sieht vor lauter Bäume den Wald nicht mehr.
Ich kann jeden entsprechend nur dazu raten, bevor er oder sie sich eine Rute oder Schnur kauft, diese auch zu werfen. Denn die Einheit die Rute und Schnur zusammen bilden entscheidet über Spaß oder Frust am Wasser, über Erfolg und Misserfolg.
Daran musste ich vergangenen Samstag öfters denken, als wir zum 2. Mal einen Wurfdemotag organisierten. Welch eine tolle Gelegenheit sowohl Ruten, als Schnüre auszuprobieren, egal für welches Einsatzgebiet. Eine Gelegenheit, die manch einer sich nicht nehmen lies und entsprechend wurde den ganzen Tag geworfen was das Zeug hielt. Seitdem wir unseren Wurfpool direkt neben unserem Geschäft haben, ist es angenehmer geworden, Kunden zur richtigen Rute und Schnur zu beraten.
Am Wurfdemotag jedoch war das noch interessanter als sonst, denn mit Sascha Bachmann, Thibaut Giband und Thies Reimers waren gleich noch 3 Experten vor Ort, die den anwesenden Fliegenfischern mit Rat und Tat zur Seite standen. Natürlich standen unzählige Ruten und bespulte Rollen bereit um probiert zu werden.
Jeder bekam – wenn gewünscht – praktische Tipps am Pool und auch einige Wurfvorführungen zum Thema Fehleranalyse und welche Schnüre sich für welche Situationen am Besten eignen standen auf dem Programm. Außerdem gab es einen hochinteressanten Vortrag zum Thema Schnüre, wie sie hergestellt werden, welche Anforderungen sie erfüllen sollen und welche Zwecke sie in welcher Situation erfüllen.
Gerade zum Start der Saison eine ideale Gelegenheit um sich zu orientieren, zu prüfen ob die eigene Kombo optimal ist, aber auch sich mal an Sachen heranzutasten, wo man bis Dato vielleicht nicht so viel Erfahrung mit hatte. So wurde viel mit Schussköpfen und mit der Zweihandrute geworfen, fand ein reger Austausch statt und hatten alle einfach nur spaß. Und so soll es auch sein, denn Arbeit sollte Fiegenfischen nun wirklich nicht werden…
Ein dickes Dankeschön an Robert Breyer für den Großteil der Bilder!