Der 16. März. Ein magisches Datum, wenn man Fliegenfischer ist und in Nordrhein-Westfalen lebt. Entgegen gefiebert und dann wortwörtlich ins Wasser gefallen. Dann musste der Saisonstart halt verschoben werden.
Denn am 16. März war an Fischen mit der Fliege nicht zu denken. Heftige Windböen, Graupelschauer, Starkregen und dazu noch 3 Mal so viel Wasser im Bach als sonst üblich. Da heißt es Geduld zu haben. Da Petrus nicht nur den Anglern Schutz bietet, sondern auch fürs Wetter verantwortlich ist, mussten wir zum Glück nicht allzu lange warten. Das Wetter stabilisierte sich und als Temperaturen um die 20 Grad in Sicht waren, war die Entscheidung schnell getroffen ans Wasser zu fahren.
Zwar hatte sich der Pegel noch nicht ganz normalisiert und war das Wasser noch etwas trüb, es sollte trotzdem los gehen.
Es ist immer wieder eine Überraschung, wenn man nach 6-monatiger Abwesenheit am Wasser ankommt. Gerade die letzen stürmischen Wochen zeigen direkt, dass sich einiges verändert hat. An manchem Pool, wo man in der letzten Saison noch seine Fische verhaften konnte, liegt jetzt ein Baum im Wasser und ist an Angeln nicht mehr zu denken. Das Hochwasser bringt Sediment mit, welches sich an Stellen absetzt, wo es vorher noch nicht war. Nichts scheint, wie es in der vorigen Saison war. Aber ist es nicht das, was es ausmacht? Das man sich immer wieder aufs Neue Herausforderungen stellen darf um an den Fisch zu kommen? Ich für mich kann sagen, dass ich diese Herausforderung liebe. Und ich war heiß drauf 😉 .
Der Wasserdruck war aufgrund des höheren Wasserpegels an einigen Stellen sehr groß und die Strategie musste entsprechend angepasst werden. Generell ist das Insektenleben in dieser Jahreszeit noch sehr mau, die Nymphe erste Wahl. Tief gefischt, nah am Grund, am Besten auf einem Jighaken, damit der Haken nicht bei jedem Stein oder Stück Totholz hängen bleibt.
Nachdem mehrere Muster zum Einsatz kamen (man muss erst mal suchen), brachte eine Hasenohrnymphe mit pinkem Tungsten Bead die erhofften Fische. Mir persönlich ist es ziemlich egal, wie groß die Fische sind. An meinem Hausgewässer, ein eher kleiner Bach, sind die Fische generell keine Riesen. Ein Ü30er ist schon ein guter Fang. Und so freute ich mich über kleinere Regenbogenforellen und mittzwanziger Bachforellen ebenso, als über eine knappe 30er, die mir richtig Spaß an der 3er Rute machte.
Der Anfang ist gemacht, es schmeckt nach mehr und es wird nicht lange dauern, bis der nächste Ausflug ansteht. Wenn Ihr in den nächsten Tagen rausgeht: Petri Heil und allzeit eine stramme Leine!